Demo #NieWiederIstJetzt in Heidelberg, 20. Januar 2024

Demo #NieWiederIstJetzt in Heidelberg, 20. Januar 2024

Am 20. Januar 2024 sammelten wir uns von Aktionsbündnis Inklusion und Klimanetz sowie zehntausende andere Menschen aus Heidelberg und Umgebung, vor der Stadtbücherei und auf der Schwanenteichanlage. Es war extrem voll, dafür aber relativ ruhig. Es dauerte bis sich unsere Gruppe in der großen Menschenmenge gefunden hatte.Dann besprachen wir noch einmal unsere Bedürfnisse und was wir während der Demo brauchen. Dick eingepackt und ausgestattet mit Wasser, Keksen, warmer Decke und Campingstuhl, setzte sich
die Demo ganz langsam in Bewegung. Unsere Kleingruppe vom Aktionsbündnis Inklusion trug ein großes orangenes Banner mit der Aufschrift: Wir brauchen jede Perspektive mit sich.
Außerdem war darauf eine Erdkugel gemalt und rundherum Hände in verschiedenen Hautfarben und eine Hand mit einer Blinden-Armbinde (gelb mit drei schwarzen Punkten). Alle Hände zeigen zur Erdkugel.
Angekommen am Bismarckplatz kürzte unsere Gruppe über die Plöck ab, da einige von uns das Bedürfnis nach Ruhe und weniger Menschen hatten. Zudem hatten wir einen Redebeitrag angemeldet und waren schon spät dran. Am Uniplatz begaben wir uns direkt zur Bühne, da Kundgebung schon in vollem Gange war. Der Uniplatz platzte aus allen Nähten. Gut, dass wir abgekürzt hatten. Wir waren schon fast dran mit unserer Rede.


Unser Redebeitrag
Die Aufregung war groß, da die redende Person, das erste Mal eine Rede hielt. Unterstützend stellten sich die anderen hinter die Rednerin und hielten das Banner hoch.
Die Rednerin begann den Beitrag mit dem kurzen, aber prägnanten Satz: "Ich bin behindert und stolz!" Die Demonstrierenden antworteten mit Applaus. In der Rede ging es um den Stolz, behindert zu sein. Und es ging um Ableismus. Und um ableistisches Denken in unserer Gesellschaft. Wie wir dagegen kämpfen können, indem wir unsere Verletzlichkeit zeigen. Und indem wir unsere Bedürfnisse äußern. Nicht nur wir behinderten Menschen. Die komplette Rede wird im Anschluss an diesen Text zitiert. Es kam auch zur Sprache, welche Einstellung Nichtbehinderte gegenüber von behinderten
Menschen haben. Und dass sie sich meistens abgrenzen wollen von den behinderten Menschen. Und die Nazis treiben das ins Extreme. Es ging abschließend darum, dass wir alle von der Inklusionsbewegung lernen können. Und damit Kapitalismus und Faschismus überwinden können.
Im Anschluss an die Demo wärmten wir uns noch bei einem Heißgetränk im Marstall auf und tauschten uns aus über unsere Eindrücke. Das half uns, die vielen Emotionen zu verarbeiten. Und uns nicht alleine zu fühlen.


Nachbesprechung
Beim Inklusionstreff letzten Montag war unsere Nachbesprechung der Demo. Die meisten von uns nahmen die Demo als sehr emotional und erschütternd war. Gleichzeitig aber auch als empowernd und bestärkend. Es ist toll, zu spüren, wie viele Menschen sich solidarisieren und gemeinsam gegen rechts positionieren.
Wir haben auch über die Umsetzung der Demo in Bezug auf Barrierefreiheit und Zugänglichkeit/ Inklusion gesprochen. Und über die Organisation unserer Teilnahme an der Demo.

Das hat uns geholfen/ das wollen wir zukünftig beibehalten:

  • die Gruppe selbst wurde als unterstützend und empowernd wahrgenommen
  • gemeinsame Zeit zum Verarbeiten und Runterkommen nach der Demo
  • heiße Getränke
    Das hat uns gefehlt:
  • mehr Ordner*innen und Awareness (bzw. besser zugänglich)
  • Leihrollstuhl
  • Karte mit Schutzorten, ruhigen Orten, Toiletten, warmen Orten, ...
  • Informationen zu Barrierefreiheit der Demo (auch im Vorhinein)
  • z.T. Rahmen/ Sicherheit und Zugehörigkeit zu Gruppe

Das hat uns gefehlt:

  • mehr Ordner*innen und Awareness (bzw. besser zugänglich)
  • Leihrollstuhl
  • Karte mit Schutzorten, ruhigen Orten, Toiletten, warmen Orten, ...
  • Informationen zu Barrierefreiheit der Demo (auch im Vorhinein)
  • z.T. Rahmen/ Sicherheit und Zugehörigkeit zu Gruppe